Ehemals auch in Äckern häufig und weiter verbreitet, heute dort nur mehr selten. Auch sub(ruderal). |
Eine der Arten mit dem stärksten Rückgang in Österreich und darüber hinaus in Mitteleuropa. Die Populationen der Donauauen unterhalb von Wien (Lobau) sind vermutlich die reichsten in Mitteleuropa. |
Ehemals in allen Bundesländern vor allem in Getreidefeldern, durch Intensivierung der Landwirtschaft wie fast überall in Mitteleuropa ausgestorben. Zuletzt 1969 bei Pfaffstätten (Alpenostrand, Niederösterreich) beobachtet, ist aber kurz danach auch dort verschwunden (Holzner 1973). |
Im südlichen Alpengebiet stark gefährdet. |
In Zukunft wird die Art nach molekulargenetischen Studien an der Universität Innsbruck in drei Sippen aufgetrennt werden (P. Schönswetter, pers. Mitt.): (1) Nordtiroler Sippe: Gefährdung "NT"; (2) Oberkärntner-Italienische Sippe: Gefährdung "CR"; (3) Pannonische Sippe: Gefährdung "NT", in der Böhmischen Masse "VU", im nördlichen Vorland "CR". |
Ehedem segetal, heute vielleicht nur mehr aus Ansaaten. |
Inkl. subsp. decipiens (vgl. Englmaier & Wilhalm 2018). Die Nominatsippe ehemals gefürchtetes Ackerbeikraut, heute fast österreichweit verschwunden. Neuerdings entlang von Straßen und auf Dämmen angesät und adventiv. |
Mit Ausnahme der Böhmischen Masse nur geringe Arealverluste. Viele oft kleine Vorkommen. Die zahlreichen angesalbten Vorkommen sind vielfach wieder stark rückläufig. |
Ehemals Beikraut in Leinäckern. Beide Unterarten (subsp. alyssum, subsp. integerrima) sind ausgestorben. Zuletzt 1985 von E. Sinn bei Prutz im Oberinntal beobachtet. |
Im Süden Österreichs teilweise nur unbeständig. |
Tschechische Autoren unterscheiden Carex otomana als selbstständige Art und geben sie auch unmittelbar an der Grenze zu Niederösterreich an (Řepka & Grulich 2014, Němec 2021). |
In den Dorfruderalia im Rückgang, in Wien aktuell in Zunahme. |
Ehemals in allen Bundesländern. Nach Neilreich (1859) in Niederösterreich "Auf Leinfeldern … ein lästiges und oft verheerendes Unkraut, …". Nach Auflassen des Flachsanbaus möglicherweise im weltweiten Areal der Art ausgestorben. Die letzte Angabe aus Österreich vermutlich 1954 aus Nordtirol. |
Vielleicht Archäophyt. Gebüsche, auch ruderal. |
Art mit besonders dramatischem Rückgang, vor allem in zu dichten und daher stark schattenden Getreidefeldern. Oft nur noch individuenarme Ruderalvorkommen. |
Entwicklung abhängig von fallenden Wasserständen im Sommer und Herbst stark schwankend. |
Nach Auflassen des Flachsanbaus ausgestorben. Die letzte Angabe aus Österreich um 1950 aus dem Mühlviertel. |
Einst in Äckern teilweise häufig und wegen der Giftigkeit gefürchtet, zuletzt 2006 bei Kirchschlag (Oberösterreich) beobachtet (Kleesadl 2009). |
Art der FFH-Richtlinie, Anhang V. Primärstandorte sind Übergangsmoore mit wechselnden Wasserständen, Offentorfstellen und sehr selten auch torfige Alluvionen im Bereich von Staumäandermooren. Die Art profitierte, wie auch Drosera intermedia, von Sekundärhabitaten nach Torfabbau, was die historischen Rückgänge etwas abpuffert. Infolge der natürlichen Sukzession sind diese Populationen aber heute auch in ihren Sekundärhabitaten wieder rückläufig. |
Auch subruderal. |
Im westlichen Alpengebiet gefährdet. |
Neue Befunde aus Kärnten (Franz 2020) legen nahe, dass Primärvorkommen seltener sind als bisher angenommen; vielfach Ansalbungen. |
Bestimmungskritisch: Verwechslungen mit O. alsatica sind leicht möglich! |
Möglicherweise hat die Art wegen Beweidungsrückgangs abgenommen, weshalb geeignete, vegetationsarme Keimplätze und Berberis vulgaris als Wirt fehlen (P. Schönswetter, pers. Mitt.). |
Im Alpengebiet abseits Vorarlbergs und des Alpenostrandes gefährdet. |
Ehemals selten und vorzugsweise in Hanffeldern (Neilreich 1859). Aus dem Freiland derzeit keine Nachweise bekannt, nur aus einem Folientunnel im Burgenland (Bedlan 2011). |
Im Alpengebiet abseits des Wienerwaldes gefährdet. |
In den Tieflagen wohl überall erloschen. |
In den Innenalpen stark gefährdet. |
Im Alpengebiet sind nur die Vorkommen im Oberinntal in gutem Zustand, in den übrigen Alpenteilen ist die Gefährdung sehr hoch; die ehemaligen Vorkommen bei Graz waren vermutlich nicht heimisch und sind längst erloschen. |
In vielen Gebieten neophytisch und meist subruderal. In Kärnten gilt die Art als einheimisch (vgl. Franz 2000). |
Art von Hackfruchtkulturen. |
Im südlichen Alpengebiet nur in der Schütt bei Villach, in Osttirol verschollen (Pils 2021b). |